Den Wiederaufbau von Schulen in Nepal haben die Mitglieder des Lions-Clubs Korbach-Bad Arolsen in der Vergangenheit bereits unterstützt. Nun rufen sie zu Spenden auf, um die Not, die in den Bergdörfern um Waku Hill im Nordosten Nepals zuletzt noch durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde, etwas zu lindern. Die Menschen sollen zumindest mit Grundnahrungsmitteln versorgt werden. Durch persönliche Kontakte lernte der Wohltätigkeitsclub den nepalesischen Bergführer Ngawang Dorij kennen. „Seine Familie engagiert sich in Nepal direkt vor Ort für soziale Projekte und bringt die Hilfe dorthin, wo sie insbesondere durch die Auswirkungen von Corona und Naturkatastrophen dringend gebaucht werden: Ohne Umwege zu den Familien“, erklärt Lionsfreund und Bergsteiger Dirk Pöttner. Er und seine Frau Anette haben den Sherpa durch ihre Freunde Pia und Frank Schäfer kennen gelernt; er begleitete sie auf ihren Touren in Nepal. Die Freundschaft vertiefte sich, 2018 war Ngawang Dorij ihrer Einladung nach Deutschland gefolgt, war auch zu Gast im Waldecker Land.

Bereits 2015 förderte der Lions-Club Korbach – Bad Arolsen nach einem schweren Erdbeben den Wiederaufbau einer Schule in Nepal. 2020 unterstützte der Club nach einem weiteren Erdbeben den Wiederaufbau einer weiteren Schule mit 2000 Euro — zumal Dirk Pöttner seinen Lionsfreunden nach dem Besuch Ngawang Dorijs in Deutschland die Projekte des Sherpas vorgestellt hatte. „Dadurch dass Ngawang Dorij das Geld direkt dorthin gebracht hat, kam alles in voller Höhe an und die sonst übergeordneten Stellen konnten sich nicht daran bedienen“, erklärt Pöttner. „In Deutschland sind 2000 Euro auch sehr viel Geld. In Ländern wie Nepal, gerade wenn das Geld direkt ankommt, ist der Hebel aber um einiges größer und man kann damit viel mehr erreichen als hier“, sagt Lions-Präsident Dirk Geisler.

„Durch regelmäßigen WhatsApp-Austausch mit Ngawang erfahren wir viel über das Leid und die Nöte der Menschen in den Bergdörfern als Folge der Corona-Pandemie. Die Menschen haben kaum das Nötigste zum Leben,“ schildert Dirk Pöttner. Auswirkungen der Pandemie seien Arbeitslosigkeit, Ausgangssperren und  Lebensmitterationierungen in einer Form, wie sie die Nepalesen bisher noch nicht erlebt hätten. Nepal gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Schon vor Corona lebte die Hälfte der nepalesischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Ihre Haupteinnahmequelle als Treckingführer oder Gepäckträger für Touristen ist durch Corona nun ganz weggefallen.

Um die Menschen in den Bergdörfern um Waku Hill zumindest mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen, startet der Lions-Club Korbach – Bad Arolsen gemeinsam mit dem Sherpa daher die Spendenaktion. „Wir kennen eine solche Not nicht mehr und können sie uns auch nicht wirklich vorstellen. Aber wenn man die Berichte aus erster Hand hört, muss man einfach helfen“, sagt Dirk Geisler. Über Ngawang Dorij möchte der Lions-Club Grundnahrungsmittel für die Bergdörfer um Wales Hill kaufen und verteilen. Pro Haushalt sollen 30 Kilogramm Reis, zwei Kilogramm Zucker, Salz, Öl und Seife zum Händewaschen zur Verfügung gestellt werden. Das kostet rund 130 Euro pro Haushalt. Die Dörfer seien nur bei Trockenheit mit einem Geländefahrzeug zu erreichen, Lebensmittel würden meist vier Stunden auf Eseln herangebracht.

„Ein großer Vorteil des Lions-Clubs ist es, dass durch die engen Kontakte vor Ort gewährleistet werden kann, dass die Spenden und Waren auch ankommen“, betont Dirk Pöttner.

Und „sobald es Corona zu lässt, werden wir uns vor Ort über die geförderten Projekte überzeugen. So bitten Dirk Geisler und Dirk Pöttner im Namen des Lions-Clubs um finanzielle Unterstützung für die rund 180 Menschen in 50 Haushalten.

Wer den Lions-Club unterstützen möchte, kann spenden: Förderverein Lions-Club Korbach – Bad Arolsen, Bankverbindung DE33 5236 0059 0000 0081 33, Stichwort: Nepal-Hilfe.

Weitere Projekte in Planung:

Eigentlich wollte der Lions Club Korbach – Bad Arolsen ein Projekt unterstützen, mit dem sich die Bergdörfer, die um Waku Hill im Nordosten Nepals auf rund 2320 Metern Höhe liegen, teils mit eigenem Strom aus Wasserkraft versorgen können. Denn die Stromversorgung aus der vier Fußstunden entfernten Stadt falle off aus, mitunter für Monate, erklären Dirk Geisler und Dirk Pöttner vom Lions-Club.

Dann seien die Dörfer nicht telefonisch zu erreichen, die Kinder müssten sich abends beim Lernen mit Fackeln behelfen, was zu gesundheitlichen Problemen führe. „Aber dieses Projekt muss aufgrund der schwierigen Situation vor Ort jetzt erst einmal warten. Wir wollen zuerst den Menschen mit Lebensmitteln helfen, bevor wir den nächsten Schritt gehen“, sagt der amtierende Lions-Präsident Dirk Geisler.

Text: Marianne Dämmer