Kein Einkommen durch fehlenden Tourismus, gestiegene Lebensmittelpreise: Viele Menschen in Nepal, das zu den 20 ärmsten Ländern der Welt gehört, haben durch die Corona-Pandemie noch weniger zum Leben als ohnehin schon. Der Lions-Club Korbach-Bad Arolsen hat daher ein Hilfsprojekt gestartet für die Einwohner des Bergdorfes Waku, das im Nordosten Nepals auf rund 2320 Metern Höhe liegt. Ende Mai hatten der damalige Lions-Präsident Dirk Geisler und Lionsfreund Dirk Pöttner zu Spenden für Lebensmittel aufgerufen, um die Not der rund 180 Menschen wenigstens etwas zu lindern.

3600 Euro sind zusammen gekommen, auch Clubmitglieder unterstützten die Aktion, danken Dirk Geisler und Dirk Pöttner sowie der aktuell amtierende Präsident Karl Oppermann allen Unterstützern. Die Einwohner von Waku haben die Lebensmittel bereits erhalten. Dafür gesorgt hat als verlässliche Kontaktperson Ngawang Sherpa, dessen Familie in dem Gebiet eine Trekking-Agentur betreibt und der sich für die Nachbarn in seinem Heimatdorf Waku einsetzt. Kennengelernt haben die Lionsfreunde ihn über Dirk Pöttner, der mit Ngawang Sherpa schon Trekkingtouren gemacht hat. „Er hat dafür gesorgt, dass das Geld eins zu eins für die Lebensmittel und ihren Transport ins Dorf eingesetzt wurde, wir sehen konkret, wo das Geld bleibt. Das war uns sehr wichtig“, erklärt Dirk Geisler.

Die je zwei Kilogramm Zucker, Salz, Öl und Nudeln, 30 Kilogramm Reis sowie Seife und Schutzmasken für die 56 Haushalte in Waku mussten mit Eseln über drei Tagesetappen nach Waku transportiert werden, weil der normale Weg mit einem Geländefahrzeug nur bei trockenem Wetter befahrbar ist.

Da die Lebensmittel aufgrund gestiegener Preise deutlich teurer geworden sind, fehlen noch 670 Euro, die durch lokale Organisationen nicht erstattet werden können, der Lions-Club übernimmt die entstandenen Mehrkosten.

Reisen nach Nepal seien aktuell unter erschwerten Bedingungen wieder möglich, Expeditionen und Trekkingtouren werden in kleinem Rahmen wieder durchgeführt, würden der Bevölkerung aber nicht wieder zu dem Einkommen verhelfen, das sie vor der Pandemie hatten – „wobei das auch nur das Allernötigste abdeckte“, erklärt Dirk Pöttner. „Die Menschen sind sehr dankbar für die Lebensmittelspenden, wir haben viele Dankesmails erhalten, das rührt uns sehr“, sagt Dirk Geisler.

„Wir engagieren uns ja vor allem hier vor Ort und in Deutschland, haben etwa Pflegekräfte mit 10 000 Euro unterstützt und helfen in Notfällen auch ganz diskret, ohne es öffentlich zu machen. Zuletzt haben wir 15 000 Euro an die Flutopfer gespendet. Den Menschen in Waku möchten wir aber weiterhin mit kleinen Projekten beistehen“, erklärt Lions-Präsident Karl Oppermann. So fehlen in fünf der Häuser noch Glasfenster, aktuell schützen nur Plastikplanen vor Wind und Kälte. „Das wollen wir nach und nach ändern“, sagen die Lionsfreunde.

Wer die Lions Korbach-Bad Arolsen in ihrem Engagement in Nepal unterstützen möchte, kann spenden: Förderverein Lions-Club Korbach – Bad Arolsen, Bankverbindung DE33 5236 0059 0000 0081 33, Stichwort: Nepal-Hilfe.

Text und Bilder: Marianne Dämmer