Herz und Verantwortung für die Gesellschaft

Willingen/Korbach. Mit guter Laune, über 100 Gästen und Sponsoren hat der Lions-Club Korbach-Bad Arolsen sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Der Erlös ist wie immer wohltätigen Zwecken gewidmet – nach guter Tradition vor allem in der Region.

Mehr Party als Festakt, lieber fröhlich im Gespräch statt mit staatstragenden Reden, das war schon die Devise vor einem halben Jahrhundert, als der Lions-Club Korbach-Bad Arolsen aus der Taufe gehoben wurde. Kurz vor Weihnachten 1971 taten sich die Gründer zusammen, am 22. April 1972 folgte die Charter-Feier, bei der die Lions aus Bad Wildungen Pate standen. Auch zum 50. Geburtstag, den der Club im Gutshof Itterbach in Willingen feierte, zeigten die Löwen aus Bad Wildungen als Ehrengäste Flagge. Gleiches galt für den Rotary-Club Korbach-Bad Arolsen, den Lions-Club Korbach-Waldecker Land und Gäste weiterer Service-Clubs, die dem Jubiläumsclub gratulierten. Höchste Lions-Repräsentantin war Roswitha Hahn (Kronberg), Governor des Lions-Distrikts „Mitte-Nord“, der von Kassel bis nach Südhessen reicht. Der 1972 noch bestehende größere Distrikt „Mitte“ wurde 1974 geteilt, und erster Governor für „Mitte-Nord“ wurde damals just Wolfgang Barth vom LC Bad Wildungen.

Wie das an jenem Frühlingstag vor 50 Jahren für die Korbacher und Arolser Lions war, das ließ Gründungspräsident Dr. Wilhelm Bing durchblicken, der für seinen humorvollen Rückblick und Ausblick kräftigen Applaus erntete. Bing war damals gerade 28 Jahre alt, und Vertreter der übergeordneten Lions-Organisation prophezeiten dem jungen Unternehmer schon eine glänzende Lions-Karriere. Daraus wurde nichts, räumte Bing augenzwinkernd ein. Sein Herz galt schließlich der Waldeckischen Landeszeitung und Frankenberger Zeitung, die er über Jahrzehnte erfolgreich führte. Aber vielleicht hatte auch die ausgelassene Party, die die jungen Löwen damals nach dem formellen Gründungsakt einläuteten, ein wenig abschreckende Wirkung auf die hochkarätige Lions-Abordnung, fügte Bing schmunzelnd an.

Den internationalen Zielen der Lions blieb der Club indes stets mit Verve verpflichtet: „We serve“ – wir dienen. Mit namhaften Spendenaktionen, Benefizveranstaltungen und Sponsoring hat der Club eine Fülle von karitativen Projekten selbst in die Wege geleitet oder unterstützt – ob in afrikanischen Ländern oder in Asien, ob heimische Kindergärten, Schulen oder Familien in akuter Not, vehement für Toleranz, gegen Diskriminierung, für Natur- und Umweltschutz, gegen Zerstörung der Ressourcen, für Frieden und gegen Krieg, für Heimatbewusstsein und Weltoffenheit gleichermaßen. Genau dies haben sich die rund 35 Clubmitglieder auch für die Zukunft vorgenommen. 

So ging der Dank des aktuellen Präsidenten des LC Korbach-Bad Arolsen, Karl Oppermann, insbesondere auch an die zahlreichen Unterstützer und Sponsoren. Oppermann eröffnete das Geburtstagsfest im Gutshof Itterbach vor mehr als 100 Gästen im großen Saal. Das hatte sich der Service-Club nach zwei Jahren der Einschränkungen und nach intensiver Vorbereitung des Jubiläums auch ersehnt – selbstredend mit Corona-Test und Verantwortung. Löwenstark zeigte sich Sängerin Viktoria Nierhaus mit Piano-Begleitung von Heiko Seibel. Viktoria Nierhaus interpretierte rockige Hymnen aus der Lions-Gründerzeit von Freddie Mercury (Queen) bis Janis Joplin – Stücke, die wie der Jubiläumsclub bis heute kraftvolle Wirkung entfalten.

Jubiläumsfoto zum 50-jährigen Bestehen
Jubiläumsfoto: Der Lions-Club Korbach-Bad Arolsen feierte im Gutshof Itterbach in Willingen das 50-jährige Bestehen.
Zu den Ehrengästen, die Präsident Karl Oppermann begrüßte, gehörte auch Roswitha Hahn (Kronberg), Governor des Lions-Distrikts 111 „Mitte-Nord“.

Dass Live-Veranstaltungen auch Improvisation auf der Bühne erfordern, stand zunächst nicht im Programm: Mit dem bekannten Futurologen Max Thinius (Berlin) als Vortragsredner und Talk-Gast wollten die Löwen einen Blick in die Zukunft des Waldecker Landes und des ländlichen Raumes werfen – digitaler Wandel, Demographie, Entwicklung der Innenstädte, E-Mobilität, Nahverkehr, Gesundheitswesen und Bildung. Doch Thinius steckte fest in einem Zug, der auf der Bahnstrecke vor Göttingen wegen eines medizinischen Notfalls in eine Zwangspause geriet. So sondierten Lions-Mitglied Jörg Kleine und Dr. Jürgen Römer, Fachdienstleiter für Dorf- und Regionalentwicklung beim Landkreis, kurzerhand im Duett die Lage und das Zukunftspotenzial in Waldeck-Frankenberg.

Weitere Informationen und Bilder vom Jubiläum des Lions-Clubs Korbach-Bad Arolsen gibt es online unter facebook.com/lckorbach und auf der Club-Homepage lions-korbach.de.

Die Lions-Clubs sind international organisiert. Das Kürzel LIONS steht auch für „Liberty, Intelligence, Our Nations Safety“. Gründer war 1917 Melvin Jones in Chicago. Heute gibt es rund 50.000 Clubs mit knapp 1,5 Millionen Mitgliedern in fast allen Ländern weltweit, davon mehr als 1500 Clubs mit rund 50.000 Mitgliedern in Deutschland.